Chronik des Angelsportvereins Großkrotzenburg 1931 e.V.
Die Zahl der Mitglieder war noch gering, sie belief sich am 04.01.1934 auf 27 Sportfischer. Zu diesem Zeitpunkt führte Karl Gebhardt den Vorsitz. Als wesentliches Ziel setzte sich der Verein die Anpachtung eines Gewässers. Man bemühte sich, das Offenbacher Mainstück zu pachten. Leider ohne Erfolg. Statt dessen konnte ein etwa 200 qm großer Steinbruchsee bei Steinheim gepachtet werden. Die Mitgliederzahl wuchs weiter auf 40 Angler an. Für sie reichte dieser Weiher kaum aus. Im Jahre 1936 war es endlich soweit, der Verein konnte die beiden Seen Emma-Nord und Emma-Süd in der Gemarkung Großkrotzenburg pachten.
Diese beiden ehemaligen Braunkohle-Tagebaugruben sind auch heute noch Herzstück unseres Vereinslebens.
Während des Krieges wurden die Gewässer nur wenig befischt. Eine starke Bestandsvermehrung war die Folge. Im See Emma-Nord tauchten plötzlich Hechte auf. Mancher Angler konnte an einem Tag drei bis vier Hechte fangen. Die Nachkriegszeit brachte dem Verein viele Schwierigkeiten. Die Vereinsgelder wurden entwertet, man mußte für die Pachtgebühren sammeln. Die Vereinsgewässer durften nur von Besatzungssoldaten befischt werden. Erst allmählich wurden die Beschränkungen gelockert, die Mitglieder konnten wieder angeln.
Anfang der 50er Jahre wurde der lang gehegte Wunsch nach einer Übernachtungsmöglichkeit an den Vereinsgewässern Wirklichkeit. In vielen mühseligen Arbeitsstunden sammelten Mitglieder Trümmersteine in Offenbach, aus denen später ein Vereinsheim mit zwei getrennten Unterkunftsräumen für Frauen und Männer am See Emma-Nord heranwuchs.
Im Januar 1960, entschloss man sich zur Instandhaltung der Gewässer, des Anglerheimes und anderer Einrichtungen, einen allgemeinen Arbeitsdienst einzuführen. In diesem Rahmen aber auch außerhalb der Pflichtleistungen wurde eine Reihe von Verbesserungen geschaffen. Hier seien zunächst Umbau und Renovierung des Anglerheimes, Anbau einer Terrasse, Neubau einer Toilettenanlage, eines Geräteraumes, einer Wasser-Versorgungsanlage und Stromanschluss genannt.
Da das Angeln an beiden Seen während der Sommermonate durch Badegäste erheblich beeinträchtigt wurde und Sachbeschädigungen und Eigentumsdelikte zunahmen, sicherte man die Gewässer durch Abgrenzung des Waldbades und Einzäunung wesentlicher Uferstrecken gegen den Zutritt Unbefugter. Mit der Gemeinde Kahl am Main wurde die Nutzung eines Teiles des Sees Emma Nord ( Waldsseebad ) vertraglich geregelt. Gut nachbarschaftliche Beziehungen zu den Pächtern und dem Personal des Waldseebades brachten eine Beruhigung des Angelbetriebes mit sich.
Dem Fischbesatz und der Gewässerpflege wurde in den 70er Jahren sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet. Durch gezielte Maßnahmen wurde der Bewuchs der Wasserpflanzen kontrolliert. Laichzonen wurden ausgewiesen und verstärkter Fischbesatz sollte der steigenden Mitgliederzahl sowie Tages- und Jahresgästen gerecht werden. Mit der Jahreszahl stieg auch das Gesamt Fanggewicht.
Im März 1980 schließlich war es soweit, das Gelände für das derzeitige Vereinsheim wurde vorbereitet. Nur durch großen Einsatz der damaligen Mitglieder gelang es dem Verein durch Baustein Verkäufe und Vorgriff von 2 Jahresbeiträgen das neue Vereinsheim in Eigenarbeit zu errichten.
Im Jahre 1982 wurde dann das neue Vereinsheim mit einer nachträglichen 50. Jahrfeier eingeweiht. Bei der Jahreshauptversammlung 1989 wurde dann der Verein in Interessengemeinschaft der Sportangler Offenbach-Großkrotzenburg mit Sitz in Großkrotzenburg umbenannt. Die Aufnahmebedingungen für Bürger mit Wohnsitz außerhalb der Stadt Offenbach wurde erheblich gelockert. In den darauffolgenden Jahren wurden immer mehr Großkrotzenburger Sportfischer in den Verein aufgenommen, so das der Verein zur Zeit vorwiegend aus Großkrotzenburger Bürgern besteht.
1995 gelang es dann dem Verein das bestehende Vereinsheim an die Großkrotzenburger Wasserversorgung anzuschließen. Diese Maßnahme konnte in Eigenleistung der Mitglieder und dank der Unterstützung durch die Gemeinde durchgeführt werden. Durch den vermehrten Rückgang der Mitglieder aus dem Kreis Offenbach und den Erwerb der Seen Emma Nord und Emma Süd durch die Gemeinde Großkrotzenburg wurde der Verein im Jahre 2004 in Angelsportverein Großkrotzenburg 1931 e,V. umbenannt. In dieser Zeit stieg die Mitgliederzahl auf 180 Aktive und Fördernde Mitglieder an die vorwiegend aus Großkrotzenburg und den angrenzenden Gemeinden kommen.
Nach der Erschließung des Baugebietes Oberwald gelang es dem Verein im Jahre 2005 das bestehende Vereinsheim mittels einer Druckleitung an die Großkrotzenburger Kanalisation anzuschließen. Die alte Sickergrube wurde stillgelegt und durch eine Hebeanlage ersetzt. Um die Kosten hierfür aufbringen zu können wurde ein großer Teil der Vorarbeiten von den Mitgliedern in Eigenleistung erbracht.
Seit einigen Jahren ist der Angelverein auch fester Bestandteil von verschieden geselligen Veranstaltungen in unser Gemeinde. Besonders zu erwähnen ist hier das beliebte Anglerfest und unser Stand am Großkrotzenburger Weihnachtsmarkt.
Die Jugendgruppe wurde auf über 30 Großkrotzenburger Jugendliche erweitert. Regelmäßig finden Treffen statt an denen die Teilnehmer in den Fischfang unterwiesen werden. Auch Jugendangeln über mehrere Tage gehören zu dem Programm der Jugendgruppe.
Der Vorstand bedankt sich bei allen freiwilligen Helfern des Vereins ohne deren unermüdlichen Einsatz die arbeitsintensive Pflege des Vereingeländes und des Vereinsheimes nicht möglich wäre. Ihre tatkräftige Mitarbeit wird weiterhin Basis bleiben für ein erfolgreiches Arbeiten des Vorstandes. Verantwortung tragen und Verantwortung teilen sei auch weiterhin unsere Devise. Mitglieder und Vorstand gemeinsam werden auch in Zukunft die Geschicke dieses Vereins meistern - in Zusammenarbeit mit unserer Verpächterin der Gemeinde Großkrotzenburg, den an unseren Gewässer anliegenden Bürgern und allen Sportfischern. zum Wohle der Fischwaid in unserer Gemarkung.